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Bundeswehr-Pläne: Pistorius will Wehrerfassung reaktivieren

Bundeswehr-Pläne: Pistorius will Wehrerfassung reaktivieren

Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/www.imago-images.de (Archivild)

: Verteidigungsminister Pistorius will dreistufiges Modell für vorstellen

Die “fittesten, geeignetsten und interessiertesten” 40.000 bis 50.000 jungen Erwachsenen jedes Jahrgangs sollen dann – ebenfalls verpflichtend – zur Musterung eingeladen werden. Allerdings habe jeder weiterhin ein verbrieftes Recht auf Kriegsdienstverweigerung.

Insgesamt sollen so zunächst 5.000 zusätzliche Rekruten gewonnen werden, wobei die Tendenz steigen sollte, so die Hoffnungen des Ministers. Ihnen werden zwei Optionen angeboten: ein Grundwehrdienst mit einer Dauer von sechs Monaten für Gewehrträger mit geringerer Qualifikation. Oder ein Wehrdienst von zwölf bis 17 Monaten, bei dem die Teilnehmer tiefer in die Strukturen der Bundeswehr integriert werden und so beispielsweise lernen, bestimmte IT-Dienstleistungen zu erbringen oder schweres Kriegsgerät wie Panzer zu fahren.

Pistorius behauptete weiter, dass der Wehrdienst “sinnstiftend” sein solle. Auch finanzielle und weitere Lockmittel sollen bei der Anwerbung eine Rolle spielen: Mit einer Verpflichtungsprämie, einem möglichen Bonus für den Numerus Clausus und die im Wehrdienst erworbenen Kenntnisse und Bescheinigungen, etwa einem Führerschein, sollen mögliche Anwärter überzeugt werden.

Mit Blick darauf, dass die Pflichten weiterhin nur für Männer gelten, verwies Pistorius darauf, dass für eine Wehrpflicht für Frauen eine Grundgesetzänderung nötig wäre. Da es nur noch rund ein Jahr bis zur nächsten Bundestagswahl dauert, würde ihm dies zu lange dauern, um auf einer Verfassungsänderung aufbauend ein einfaches Gesetz zu verabschieden, das rechtzeitig seine Wirkung entfaltet.

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Der Verteidigungsminister begründete seine Initiative mit einer durch den Ukrainekrieg veränderten Situation. Trotz einer Personaloffensive war die Bundeswehr im vergangenen Jahr auf 181.500 Soldatinnen und Soldaten geschrumpft. Pistorius hatte auch deshalb Modelle einer Dienstpflicht prüfen lassen. Bei einer Regierungsbefragung hatte er zuvor bereits durchblicken lassen, dass er nicht auf komplette Freiwilligkeit setzt: “Nach meiner festen Überzeugung wird es nicht gehen ohne Pflichtbestandteile.” Wiederholt betonte er, müsse “kriegstüchtig” werden, um zusammen mit den NATO-Verbündeten glaubhaft “abschrecken” zu können.

Die bestehende Personallücke der aktiven Truppe soll allerdings nicht allein mit der Wehrdienstreform geschlossen werden. Wenn es gelinge, dass sich junge Männer und Frauen bei der Bundeswehr für längere Zeit verpflichten, sei dies ein “positiver Nebeneffekt”, so Pistorius.

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